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Das Leben in Gesellschaft

Immer wenn ich in Deutschland lebe, werde ich mit einer Besonderheit der deutschen Kultur konfrontiert – das extrem geregelte Leben, dass die Deutschen führen. Alles, aber auch alles, ist bis ins kleinste Detail geregelt. Und jetzt kommt das Merkwürdigste für uns Brasilianer: die Mehrheit der Deutschen haltet nicht nur die Regeln ein, sondern sorgt auch dafür, das alle sie einhalten, d.h., wenn jemand eine Regel missachtet, wird ihm oft ganz schnell der „richtige Weg” gewiesen. Manches Mal sorgt sogar die Polizei dafür, dass die Regeln eingehalten werden, d.h., wenn es um strafrechtliche Verstöße geht, wie im Verkehr oder bei „Ruhestörung” usw. , denn „Ordnung muss sein”, damit das Leben in Gesellschaft friedlich und problemlos läuft. Das nenne ich consciência cidadã. Ein solches Beispiel ist, dass viele Deutsche auch nicht bei Rot über die Straße gehen, selbst wenn weit und breit kein Auto kommt. Dazu kommt, dass in der Nähe von Zebrastreifen Schilder mit Hinweisen stehen, man solle Kindern ein gutes Beispiel sein. Solche Schilder habe ich auch in Tübingen gesehen! Also, Erwachsene sollen nicht vergessen, dass sie eine Vorbildfunktion haben.
In den Stadtbussen gibt es keinen Cobrador. Wenn man dort mit Bus oder Bahn fahren will, muss man selbst für ein gültiges Ticket sorgen: entweder an einem Automat an der Haltestelle oder im Bus. Eine andere Möglichkeit ist eine Monats- oder sogar Jahreskarte. Schön zu beobachten, wie die Leute brav mit gültiger Fahrkarte fahren, obwohl nur selten kontrolliert wird, ob man bezahlt hat. Sehr selten musste ich mein Ticket zeigen. 2011 war ich über 7 Monate in Deutschland, bin jeden Tag Bus gefahren und wurde nicht einmal während meiner ganzen Aufenthaltszeit kontrolliert!
Was ich auch noch an den Deutschen bewundere, ist ihr starkes Umwelt-Bewusstsein. Ganz Deutschland ist ungefähr so groß wie Rio Grande do Sul. In Rio Grande do Sul leben ungefähr 11 Millionen Menschen, in Deutschland dagegen ungefähr 80 Millionen.  Und obwohl damit die Bevölkerungsdichte so viel höher ist als in RS, ist das Land noch zu etwa einem Drittel mit Wald bedeckt. Bäche mit (fast) sauberem Wasser fließen durchs Land und durch Wiesen, vielerorts gibt es Fahrradwege an den Straßenrändern, hunderte Fahrräder. Fahrräder sind umweltschonend, und dessen sind sich die Menschen bewusst. In Tübingen kann man sogar dem Oberbürgermeister täglich mit dem Fahrrad begegnen!
Überall wird versucht, im Alltag weniger Müll zu produzieren. So nehmen z.B. die meisten Menschen zum Einkaufen eigene Taschen und Körbe mit. Denn wer im Supermarkt eine Plastiktüte für seine Einkäufe braucht, muss dafür zahlen. Auch wenn man Getränke vom Automaten aus Plastikbechern trinkt, muss man für den Becher extra bezahlen, denn Einwegbecher bedeuten Müll. Auf Festen gibt es normalerweise auch kein Einweggeschirr, jedes Getränk wird im passenden Glas oder in einer Tasse serviert, ebenso gibt es Teller aus Porzellan oder auch Metall. Dafür zahlt man Pfand,  das man aber bei der Geschirr-Rückgabe zurückbekommt. Beim Einkauf von Getränken in Plastik- und Glasflaschen oder in Dosen muss Pfand gezahlt werden, d.h., beim Kauf von Getränken zahlt man einen zusätzlichen Betrag, den man nur dann zurückbekommt, wenn man die leere Flasche, Dose oder Glas zurück in den Supermarkt bringt. Dort gibt es spezielle Rücknahmestellen, teilweise inzwischen schon als Automat!
Tja, liebe Freunde, alles, aber wirklich alles, ist in Deutschland bis ins kleinste Detail geregelt. Wenn man ein Auto hat, muss man es alle 2 Jahre (bei einem fabrikneuen Auto alle 3 Jahre) von einem Mechaniker prüfen lassen, ob das Auto weiterhin fahrtüchtig und sicher ist. Sicherheit ist der stärkste Grund dafür. Müll muss streng getrennt abgegeben werden, sonst bekommt man Ärger. Wenn man Böller krachen lassen will, braucht man eine Genehmigung vom Rathaus. In der historischen Innenstadt  von Tübingen ist das sogar seit einigen Jahren komplett verboten aus Sicherheitsgründen: es hat nämlich mal ein Haus am Marktplatz gebrannt dadurch! Lautsprecher auf den Straßen sind einfach undenkbar für die Deutschen. Am Sonntag Rasenmähen kommt auch nicht in Frage. Auf den Autobahnen dürfen am Wochenende keine Lastwagen fahren. Wenn man einen Hund als Haustier hat, muss das Tier registriert werden und man bezahlt Steuer. Siehe: http://www.hundesteuer-verzeichnis.de/hundesteuer_informationen.php  In Tübingen „kostet” ein Hund z.B. 144 Euro jährlich. Tja, liebe Freunde, das Leben in Deutschland ist durch und durch geregelt und organisiert, aber es funktioniert!

A vida em comunidade requer regras que precisam ser observadas de modo que haja um mínimo de ordem, consideração e respeito entre os cidadãos que vivem e convivem em um mesmo espaço, seja ele privado ou público. No texto de hoje trago um pouco de minhas vivências e experiências em terras alemãs, sobre seu modo peculiar de fazer a vida em comunidade acontecer e promover a convivência pacífica e respeitosa entre os habitantes; de sua vida extremamente regrada e da obediência às regras –  falo da consciência cidadã alemã que está focada na responsabilidade que cada indivíduo assume para com o bem estar coletivo.