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160 Jahre Rio Pardinho

Seit 160 Jahren klingt die deutsche Sprachen in der flachen Landschaft des RioPardinho, in der neuen PIKADE (wie sie genannt wurde, als sie 1852 gegründet wurde) und in den Bergen drum herum. Seit 160 Jahren träumen, leben Menschen hier und lassen die Spuren ihres Daseins eingeprägt in der Region. Seit 160 Jahren geben Menschen ihren Glauben, ihre Werte, ihre Kenntnisse, ihre Sprache von einer Generation an die nächste weiter.
Rio Pardinho bildete die Fortführung der deutschen Einwanderung in der Kolonie Santa Cruz, in der die Alte Pikadeschon nach zwei Jahren besiedelt war. Beide Pikaden wurden durch dieQuerpikadezueinander geführt. Die Einwanderung wurde intensiv von Agenten gefördert, die im Namen der riograndenser Regierung, die Kolonie in den deutschen Gegenden der Mitte Europas bekannt machten. Es ließen sich immer mehr Familien in der Region nieder, um ihr Leben in neuen Wegen gedeihen zu lassen.
Für lange Zeit kamen auch solche Leute aus Deutschland, die für Seele und Geist in der Region Unterstützung leisteten. Pfarrer Friedrich Klasing war einer von ihnen. Er kam 1896 nach Rio Pardinho. Er war nicht nur für die evangelische Kirche zuständig, sondern er war Musiklehrer und Mitbegründer der damaligen bekannten Zeitung Kolonie.Übrigens, Pfarrer Klasing ist Großvater von Dr. Professor Wolf Engels der Universität Tübingen. Auch heute wirken solche starken Menschen in der Gegend, wie z.B. Pfarrer Klaus Ulrich Werner und Irma Lau und viele andere und leisten wichtige Beiträge.
Irma Lau hat mit ihrem hellen und wachen Geist Rio Pardinho und seine Seelen poetisch geformt. Eines ihrer Gedichte, die das Gemüt von Einwanderern, ihre Schwermütigkeit und Einsamkeit widerspiegeln, möchte ich Euch, liebe Leserinnen und Leser, hier überreichen.

Gedangenfäden

Weiße Wolkenschafe zieh´n
Am Himmel lautlos hin.
Hoch oben steht der Mond
In seiner wachsenden Herde,
Sie ahnen nichts vom Werden,
Von Kommen und Gehen durch Tiefen,
Auf Wegen ins Leere.
So manche Bilder zieh´n
Vorbei an meinem Blick.
Die Menschen um mich herum
Rasten …sprechen …
Nur nicht ich.
Denn Gedanken lassen …
Sie brechen …
Und bei mir da drinnen
Tut es weh. …
Und Gedankenfäden weh´n …
Weit von mir. …
Auf Dächern lagert Schnee.
Aus einzelnen Fenstern nur
Leuchtet ein mattes Licht.
Und draußen, auf Auen und Feldern
Ist´s kalt und öd.
Am stillen Hause klopf ich an:
Mach mir doch die Türe auf,
denn ich hab´ so tiefe Sehnsucht
nach zu Haus.